Waehltverablog


CDU-Präsent in der Oranienstraße

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 14. Juni 2009

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CDU-Präsent auf der Oranienstraße

Am Freitag Nachmittag bot sich auf der Oranienstraße ein für die meisten Passanten ungewohntes Bild. Vor dem Hong-Kong- Laden stand ein Stehtisch mit CDU-Schirm und Menschen, die dem linken Feindbild von der CDU nicht entsprechen, verteilten Flugblätter, in dem sie das fehlende Sicherheitskonzept des Senats und der Berliner Polizeiführung anprangerten. Wer wollte, konnte sich auch eine Postkarte mitnehmen, auf der ein von den Linksradikalen in Brand gesetzter Polizist zu sehen war und bei diesem Anblick darüber nachdenken, warum Rot-Rot ein Sicherheitsrisiko ist, vor allem für die jungen Polizisten, die den Rechtsstaat verteidigen sollen. Natürlich gab es Leute, die es ablehnten, informiert zu werden, aber die meisten nahmen an. Manchmal aus purer Überraschung, wie jener Alt-68er, dem es beim Anblick von Tanja entfuhr: „Soll ich jetzt CDU wählen, weil ihr die schönsten Frauen habt?“ Warum nicht, ein Grund, CDU zu wählen, ist so gut, wie der andere. Wer sonst keinen Grund zu meckern fand, aber seinen ärger trotzdem irgendwie los werden wollte, weil der benachbarte Kneipenbesitzer anfing, unsere Flugblätter seinen Gästen auf den Tisch zu legen, versucht es mit Desinformation. Ob wir die Sätze auf der Rückseite überhaupt gelesen hätten, wollte eine junge Dame, die bis in ihre Kleidung ihre Gesinnung betonte, wissen. Die seien voller Rechtschreibfehler. Wir konnten dann weder bei Anwendung der alten, noch der neuen Rechtschreibung solche entdecken und mussten davon ausgehen, es mit einem Opfer Rot-Roter Bildungspolitik zu tun gehabt zu haben, die unsere Schulen zu Schlusslichtern im bundesweiten Vergleich degradiert hat. Unser Parteivorsitzender Frank Henkel, der uns bei der Aktion unterstützte, kam nicht dazu, Flugblätter zu verteilen, denn er wurde die ganze Zeit in Beschlag genommen von Mitbürgern, die sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten , ihn näher kennenzulernen. Zum Schluß von einer Schwarzen Libertären, die mehr Marktwirtschaft in der CDU-Politik einforderte. Damit rannte sie bei Frank Henkel offene Türen ein.
Zu danken ist ein weiteres mal Herrn Temeltas und seiner Frau, in deren Laden wir uns vor der Aktion getroffen und erst einmal mit Kaffee und köstlichstem Kuchen gestärkt haben. Wer sich, wie ich, nicht zwischen Mandel-, und Käsekuchen entscheiden konnte, wie ich, wurde aufs Charmanteste gebeten, doch beides zu probieren. Selbst Frank Henkel, der mit dem festen Vorsatz gekommen war, nichts zu essen, konnte am Ende der köstlichen Nußtorte nicht widerstehen. So kann man sicher sein, dass dieser Nachmittag der CDU auf jeden Fall mehr Gewicht verliehen hat.

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Nach der Aktion mit meinem Hund bin ich mit meinem Hund bei einem Spaziergang am Engelsbecken beinahe in eine Versammlung von Möchtegern- Hausbesetzern gerannt, die unter den Rosenbögen eine letzte Besprechung vor der Besetzung des leerstehenden Verdi-Gebäudes abhielten. Ich hielt sie auf den ersten Blick für eine Art Folklore-Big-Band, denn etliche von ihnen hatten große, in Sackleinen gehüllte Gegenstände bei sich. Sie gaben mir zu verstehen, dass ich schnellstens zu verschwinden hätte. Ich wunderte mich über die Aggressivität der vermeintlichen Musiker. Später, als ich von der Besetzung hörte, war mir alles klar. Diesmal wurde ohne Umschweife geräumt. Dabei kam es wieder zu Gewalt, die bei der Berichterstattung aber keine Rolle spielte. Heute kann man wieder den üblichen Quark lesen, die Ursache der Brutalität der Linksradikalen seien Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und mangelnde Erziehung. Über die eigentliche Ursache wird nicht geredet: Hass auf den demokratischen Rechtsstaat und Akzeptanz von Gewalt als Mittel der Durchsetzung von Interessen. Und dann diese klammheimliche Freude bei manchen Politikern über die Taten der Jungen, die offenbar an die eigene Jugend erinnern. Es fehlt im Senat und im Rathaus Kreuzberg am politischen Willen, den Linksradikalen Grenzen zu setzen. Deshalb wird das besetzte Haus in der Brunnenstraße nicht geräumt, deshalb dürfen die Besetzer des Bethanien-Hauses ein denkmalsgeschütztes Gebäude ruinieren, deshalb wird den Wagenburglern in Friedrichshain der von ihnen okkupierte Platz gelassen, obwohl er dringend für einen Kindersportplatz gebraucht wird. Das wird sich erst ändern, wenn die 68er Akzeptanz von Gewalt ersetzt wird durch eine Kultur der Gewaltlosigkeit, die nur erreicht wird, wenn die schweigende Mehrheit sich aufrafft und den Gewalttätern die Akzeptanz und damit die Legitimation entzieht

Pfingstrosen und Dixi. Rund um den Boxi

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 4. Juni 2009

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Der Ortsverband Oberbaum hat eingeladen und ich bin gern gekommen. Spaziergang rund um den Boxhagener Platz, mit Norbert Günther, dem Friedrichshainer Urgestein, mit Marina Wöhm, dem Ortsvorsitzenden Jens Balecke, dem Schatzmeister Alfred Rohrbach und einigen Mitgliedern. Die Tour beginnt mit einem gemütlichen Kaffeplausch in Günthers verkramtem Büro, das schon viele prominente Gäste gesehen hat, wie die Fotos an der Wand verraten. Wenn der Klempner in dritter Generation erzählt, wird der Kiez lebendig. Kein Wunder, denn Günther kennt nicht nur die Häuser von außen, sondern die meisten Wohnungen auch von innen. Er ist eine Instanz, der man auch längerfristig die Wohnungsschlüssel anvertraut, für den Fall, das man die eigenen verlieren sollte.

Auf dem Boxi ist sonnabends Wochenmarkt. Und was für einer! Biogemüse, Blumen, Kräuter, Fisch, Meeresfrüchte, Wurst und Delikatessen wetteifern um die Gunst der Käufer. So viele verschiedene Sorten Kartoffeln habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen- das will für eine gebürtige Thüringerin, die in Rufweite des Kartoffeldorfes Heichelheim aufgewachsen ist, was heißen. Marina Wöhm ist hier jeden Sonnabend, worum ich sie beneide. Besonders verlockend sind die vielen Blumen. Es ist Pfingstrosenzeit und die Stände quellen über von Rosa und Weiß. Schade, dass ich für einige Tage weg muss, sonst hätte ich mindestens zwei Sträuße gekauft. Der Boxi ist kleiner als ein Fußballfeld, aber wenn es so viel zu gucken gibt, braucht man einige Zeit, um einmal die Runde gedreht zu haben. Wir erholen uns in einem der Restaurants, die vor wenigen Wochen mit Buttersäureattentaten gequält wurden. Glücklicherweise hat sich das Publikum nicht abschrecken lasen. Die Wirte auch nicht, obwohl einem von ihnen kurz darauf auch noch sein Auto angezündet wurde.

Nachdem wir uns gestärkt haben, meldet sich meine Neugier wieder und wir schließen noch einen längeren Spaziergang in den umliegenden Straßen an. Ich sehe Luxussanierungen neben den letzten unrestaurierten Mietskasernen. Eine Mischung, die Friedrichshain interessant, aber auch widersprüchlich macht. In der Skaterhalle vollführen die Kids gewagteste Kurven auf ihren Skate- Boards, während die Eltern Kaffee trinkend zuschauen. Am Bunker wird Fassadenklettern geübt. Wo ein Sportplatz für die vielen Kinder, die hier leben, entstehen sollte, macht sich eine Wagenburg breit. Seltsam, dass jemand, der mehrere Solarzellen auf dem Dach hat und einem Beruf als Architekt nachgeht, darauf besteht, ohne Pacht zu zahlen auf öffentlichem Boden leben zu dürfen. Das heißt nämlich: Für die Kinder wird dieses Grundstück blockiert.  Was daran „alternativ“ sein soll, wird mir auch dann nicht klar, als ich die Wagenburg näher in Augenschein nehme. Es stehen zwar Dixi-Klos herum, ein Anwohner pisst aber lieber in aller Öffentlichkeit. Wohl eine Reminiszenz an alte 68er Zeiten, wo in den Wohngemeinschaften die Klotüren ausgehängt sein mussten, weil das Intimste öffentlich zu sein hatte. Kein Wunder, dass die 68er Kinder zu den schärfsten Kritikern ihrer Eltern gehören.

Unser Spaziergang hat mir zu denken gegeben. Erst wenn die Politik hier den Interessen der Mehrheit, vor allem denen der Kinder dient, statt Randgruppen zu hofieren, wird dieser schöne Bezirk sein Potential voll entfalten können. Im Boxi steckt mehr!

Keine Macht den Autonomen! Kreuzberg bleibt demokratisch

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 29. April 2009

In Berlin wirft der Erste Mai seine Schatten voraus. Gestern haben die Autonomen ihre „traditionelle“ Pressekonferenz gegeben. Das Unheimlichste an diesem Vorgang ist, dass ihnen von den Medien diese Plattform gegeben wird und das die Statements der Gewaltbereiten eins zu eins wiedergegeben werden, ohne jeglichen Kommentar. Kein Aufstand der Anständigen, obwohl in Der Stadt immer häufiger terrorisiert wird. Aber es trifft ja „nur“ Banken und so genannte „Reiche“. Also irgendwie die Richtigen, scheint die schweigende Mehrheit zu glauben, ohne die Parallelen erkennen zu wollen. Wenn es am Ersten Mai Krawalle geben sollte, so sei allein die Polizei schuld. „Die Bullen sollen sonst wo bleiben“ befindet ein Autonomer. Der Journalist vom Tagespiegel schreibt brav mit und lässt das eins zu eins drucken. Auch die Anwesenheit von Polizeipräsident Glietsch sei eine Provokation. Er solle sich nicht blicken lassen. Last not least, dass die CDU sich beim vom Bezirk unterstützen Myfest mit einem Stand präsentieren will, sei eine „reine Provokation“ „Die CDU weiß, dass sie in Kreuzberg unerwünscht ist“ Für die Sicherheit des CDU-Standes könne man nicht garantieren. Mal sehen, ob es eine Solidarität der Demokraten gegen diese Anmaßung gibt. Wenn die NPD nur die Hälfte dieser Sprüche geklopft hätte, wäre heute ein Aufschrei durch die Medien gegangen. Bettlaken und die Lichterketten wären zum Einsatz gekommen. Wenn Linksradikale Menschen zu „unerwünschten Personen“ erklären und ihnen öffentlich Gewalt androhen, bleibt eine Reaktion aus.
Andere sind dagegen sehr erwünscht bei den Autonomen. „Wir laden die Gäste aus Griechenland herzlich ein, zu uns zu kommen, nach dem Spiel“ Gemeint sind die griechischen Hooligans, die in der 02-World das Europapokalspiel zwischen Athen und Piräus ansehen wollen. Die beiden Fangemeinden gelten als extrem verfeindet und haben sich schon häufig Straßenschlachten geliefert. Jeder kann wissen, wie gespannt das Verhältnis zwischen Griechen und Türken ist. Man kann die autonome Einladung von daher als Aufforderung an die griechischen Hooligans interpretieren, türkische Geschäfte zu verwüsten und türkische Jugendliche zu jagen. Das kann ein Autonomer tun, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Am Ende wird wieder die Polizei schuld sein, deren „heillose Überforderung“ die Autonomen schon mal hämisch vorausgesagt haben. Wir dürfen uns auf die anschließende Berichterstattung freuen.

Musik statt Gewalt

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 6. April 2009

Israelisches Jugendorchester in Friedrichshain- Kreuzberg- Glänzender Abschluss im Umspannwerk

Musik verbindet- unter diesem Motto stand der Besuch von jungen Musikern des Musikkonservatoriums von Kiryat-Yam, der israelischen Partnergemeinde des Bezirks.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie wahr dieses Motto ist, hätte ihn dieses Konzert erbracht. Im wunderbar restaurierten Umspannwerk waren die Zuhörer spätestens bei „In the Mood“ von J.Garland von den jungen Virtuosen der Big Band, die den ersten Teil des Abends bestritt, hingerissen. Nach fünf Titeln gab es einen kleinen Umbau auf der Bühne. Die Musiker zogen ihre roten Westen aus, schwarze Sakkos an und spielten als Symphonisches Bläserorchester weiter. Das Finale der Dritten Symphonie von Gustav Mahler ließ das Publikum dahinschmelzen. Beachtliche Sololeistungen in anderen Stücken rissen es immer wieder zu Beifallsstürmen hin.
Sogar Bürgermeister Schulz von den Grünen, dessen Parteifreunde nicht alle israelfreundlich zu nennen sind, wünschte sich am Ende des Konzertes sichtbar bewegt, dass dieser Besuch der Anfang einer intensiveren Beziehung zwischen Kiryat-Yam und Friedrichshain-Kreuzberg sein möge. Da kann man ihm nur zustimmen.

Gestatten, ich bin Friedrichshain-Kreuzbergerin!

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 2. April 2009

Beitrag von Ivonne Wehrl

Friedrichshain-Kreuzberg ist ein einzigartiger Bezirk. Es leben hier viele Menschen unterschiedlicher Nationen, Kulturen und Ethnien. Neben Wasser, Parkanlagen und Brachflächen, neben den Bars, Cafés und anderen Ausgehmöglichkeiten, macht der Reiz dieses Bezirks die Bereitschaft der Menschen aus, sich ehrenamtlich zu engagieren. Es existieren deswegen in Friedrichshain-Kreuzberg wohl mindestens genauso viele Arten bürgerschaftlichen Engagements wie die herkömmlichen Formen (Sportvereine, Kirchen und Parteien). Das finde ich als Wahl-Berlinerin besonders gut.

Viele sagen deswegen auch, dass die hier lebende Spezies Mensch „alternativ“, „weltoffen“ und „tolerant“ ist, und nach „sozialer Gerechtigkeit“ strebt. Aber was heißt das? Und trifft das wirklich zu?

Sind wir Friedrichshain-Kreuzberger „alternativ“? Das kann ich schlichtweg nicht beantworten. Weiß ich doch gar nicht, was man als „alternativ“ bezeichnen kann. Sind vielleicht die Wagenburgler oder Hausbesetzer in Bethanien „alternativ“? Dann möchte ich nicht als „alternativ“ bezeichnet werden.

Vielleicht möchte aber die Mehrheit der Bewohner „alternativ“ sein? Vielleicht heißt es diese beispielsweise gut, dass die ursprünglichen Nutzer von Bethanien, die Künstler um Herrn Tannert, weiterhin eine ordentliche (und erst jüngst verdoppelte) Miete zahlen müssen und unter Schäden leiden, die ihnen die Besetzer seit mehr als zwei Jahren zufügen, ohne dass diese eine Miete für die Räumlichkeiten aufbringen, welche die Betriebskosten für ihre eigene Nutzung des Gebäudes abdeckte?

Sind wir „tolerant“? Ich wünschte es mir sehr, obgleich ich angesichts der regelmäßigen Brandanschläge auf Autos auch hier keinen Grund zur Bestätigung sehe. Denn es sind nicht nur die paar Brandstifter, die mich an der Toleranz der hier lebenden Menschen zweifeln lassen. Es ist vor allem die Reaktion der Massen darauf, die einen schweigen und fördern damit weitere Brandanschläge, die anderen verteidigen gar solche Brandanschläge als „soziale Bereinigung“. In einem Bezirk, in dem die Toleranz gegenüber Andersdenkenden oder Anderslebenden so gering ausgeprägt ist, dass sie vor Menschen mit einem teuren (oder manchmal auch nur vermeintlich teuren) Auto halt macht, möchte ich außerdem nicht leben.

Und wie halten wir es mit der „Weltoffenheit“? Mein persönlicher Eindruck ist der, dass wir sehr wohl weltoffen gegenüber Menschen anderer kultureller Herkunft sein können, es aber aus falsch verstandener Toleranz heraus nicht immer sind. Das finde ich besonders schade.

So darf man meiner Meinung nach nicht glauben, dass je freigiebiger man mit den eigenen Werten umgeht, desto „weltoffener“ ist man. Interesse anderen Kulturen entgegenzubringen bedeutet nicht die eigene Kultur aufzugeben. Im Gegenteil, die Aufgabe der eigenen (Kultur)Werte und Preisgabe der eigenen Prinzipien führt dazu, dass Träger anderer Kulturen angesichts unserer Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Kultur kein Interesse an unseren Werten bzw. Prinzipien aufbringen (können) und ein Austausch zwischen den Kulturen nicht mehr stattfindet. Dies erst bedingt die Gefahr, dass Parallelgesellschaften entstehen.

Das Resultat: Immer noch werden elementare Rechte von Frauen und Mädchen, wie das Recht auf Selbstbestimmung bei der Wahl Kleiderwahl, bei der Wahl des Ehepartners und bei der Wahl der Religionsangehörigkeit, in Berlin verletzt. So ist beispielsweise die Zahl der Zwangsheiraten in Berlin im letzten Jahr gestiegen.

Wir müssen das Einhalten rechtsstaatlicher Prinzipien und den Respekt vor unserem Wertekanon aktiv einfordern, eine zu liberal-tolerante Einstellung der Gesellschaft, insbesondere aber der verantwortlichen Politiker, gegenüber den Eigenheiten und Bräuchen anderer Kulturen und Ethnien wird vielen (Frauen) zum Verhängnis und ist damit verantwortungslos.

Mit dem Begriff der „sozialen Gerechtigkeit“ tue ich mir am schwersten. Was heißt das? Oft ist damit, so scheint es mir zumindest, lediglich der finanzielle Ausgleich bzw. Umverteilung von oben nach unten gemeint. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: ich finde es richtig und wichtig, dass wir als Gesellschaft, den Schwachen und Hilfebedürftigen helfen. Ich verwehre mich aber gegen die Idee, dass jeder – unabhängig davon, was er leistet, das Gleiche am Schluss in der Tasche hat. Gleichmacherei bedeutet für mich einen Verlust an Vielfalt und bewirkt, dass wichtige Werte, die für die gesellschaftliche, soziale und kulturelle Weiterentwicklung unabdingbar sind, verloren gehen.

Und warum ist es eigentlich so chic, sich für „soziale Gerechtigkeit“ einzusetzen, dagegen aber fast schon verpönt, für konsequente Chancengerechtigkeit zu werben? Wäre es nicht gerechter und interessanter, es wie Vera Lengsfeld zu halten, das heißt sich für Freiheit und Fairness zu einzusetzen, statt für Gleichheit und Gerechtigkeit?

Fazit: Ich kann mich nicht als „alternativ“ und „tolerant“ oder „weltoffen“ bezeichnen noch strebe ich nach „sozialer Gerechtigkeit“ – zumindest nicht nach den in diesem Bezirk angeblich herrschenden Maßstäben. Und dennoch bin ich Friedrichshain-Kreuzbergerin.

Erlauben Sie mir schließlich, eine Reihe von Fragen zu stellen: Vertrete ich eine Einzelmeinung? Welche Werte sind Ihnen bzw. Euch denn wichtig? Und, in was für einem Bezirk wollen wir leben?

Bericht über die Schulsituation

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 25. März 2009

Drohende Schliessung der Carl – Friedrich – Zelter Oberschule

Am Montag, den 16. 03. 2009 diskutierte die CDU Fraktion in der BVV Friedrichshain – Kreuzberg über die drohende Schliessung der Zelter Oberschule. Als Gast waren Frau Lengsfeld und Herr Schmied anwesend.

Durch die Neustrukturierung der Schulen durch Schulsenator Herrn Zöllner, wurde viel Wirbel und Unruhe in den Bezirk aufgegebracht. Durch Zusammenlegung der Haupt.- Real.- und Gesamtschulen zu sogenannten Sekundärschulen droht in Kreuzberg die Schliessung der Carl – Friedrich – Zelter Oberschule.

In der gegenwärtigen Situation, im Bezirk, wandern etwa 40% der gut qualifizierten
6. Klässler aus der Grundschule ab. Durch die indiskutable und verfehlte Schulpolitik seitens des Senats, können beispielsweise nicht alle freien Lehrer/ innenstellen besetzt werden, es gibt keine schlüssigen Programme für die hohe Anzahl von Migrationskindern und es werden immer wieder neue Schulversuche auf Kosten der Schüler/ innen unternommen.

Was kann man dagegen tun?

1. Die Schulen müssen verstärkt ein pädagogisches Profilbild für ihre Schule entwickeln. Sie müssen klar machen, dass durch eine Vielzahl von Schularten eine Vielfalt erreicht wird, durch das sich kleine Schulen mit geringer Klassenzahl und Schülerzahl realisieren lassen.

2. Der Bezirk muss ein Konzept entwickeln, um die starke Abwanderung von Schülern/ innen aus dem Bezirk zu stoppen. Die Schulen im Bezirk Friedrichshain – Kreuzberg, insbesondere im Ortsteil Kreuzberg müssen gerade für Leistungsbereite Schüler/ innen attraktiv gemacht werden. Auch sollte der Versuch unternommen werden über Fördergymnasien und Gelenkklassen ernsthaft nachzudenken.

Die CDU wird sich beim nächsten Komunalpolitischen Stammtisch, am 06. 04. 2009 um 19:00 Uhr im Rathaus Kreuzberg Raum 1063, ernsthaft mit Schulproblematik in Berlin beschäftigen, zu der ich sie herzlich einlade.

Die doppelte Martha, oder: Dem Himmel ein Stück näher

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 2. März 2009

Ein Besuch bei der Martha-Gemeinde

In der Glogauer Straße gibt es viel zu entdecken.

Manches davon auf den Hinterhöfen. Zum Beispiel eine horizontal geteilte Kirche. Das in zwei Bauabschnitten von 1902-1904 und 1909-1911errichtete Gotteshaus, das Kaiser Wilhelm seiner Frau gewidmet haben soll, ist heute ein Baudenkmal. Die Teilung der Kirche fand in den siebziger Jahren statt. Der sakrale Teil befindet sich unter dem Dachgewölbe – dem Himmel ein Stück näher.

Auf ebener Erde hat eine Jugendbegegnungsstätte ihr vielfältiges Leben entfaltet. Das ist so interessant, dass es weit über Kreuzberg hinaus Attraktivität ausstrahlt. Ein Jugendlicher scheut den Weg von Pankow, Blankenburger Straße nicht, um hier sein zu können. Gibt es in Pankow nichts Vergleichbares? Nein, ist die kurze Antwort. Im weiteren Gespräch mit Robert wird klar, dass man Kreuzberger aus Leidenschaft werden kann. Wir werden von Tanja, der Seele des Ganzen, herumgeführt. Einige Jugendliche spielen Tischtennis, andere Billard, eine Band probt gerade im gut schallisolierten Proberaum. Es gibt ein Zimmer, in das sich die Mädchen zurückziehen können.

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Einmal in der Woche ruht der übliche Betrieb und es wird Kunst gemacht. Ein paar eindrucksvolle Ergebnisse sind ausgestellt. Im Keller befindet sich noch eine Fahrradwerkstatt, wo aus zwei oder drei alten Mühlen ein neues Fahrrad gebaut wird. Eigentlich ist die Einrichtung für ältere Jugendliche gedacht, aber wenn ein Zwölfjähriger keine andere Möglichkeit hat, ist auch er willkommen. Wir sind nicht angekündigt. Als gefragt wird, ob die Jugendlichen mit uns Politikern sprechen wollen, finden sich doch etliche ein. Zwar sagen nicht alle etwas, sie hören aber genau zu. Und sie wissen, was sie wollen. Zum Beispiel, dass der Sportplatz auf der anderen Straßenseite, der nach einer Anwohnerbeschwerde wegen angeblicher Lärmbelästigung geschlossen wurde, wieder zur Verfügung steht. Wir schließen gleich eine Ortsbesichtigung an und Götz Müller verspricht, sich in der BVV darum zu kümmern.

Außerdem werden die Zustände im Görlitzer Park angesprochen. Warum ist er so vermüllt? An jeder Ecke wird gedealt, man kann nicht durch den Park gehen, ohne von den Drogenhändlern angesprochen zu werden. An schönen Tagen hält sich niemand daran, dass nur an bestimmten Plätzen gegrillt werden darf. Warum wird da nicht härter durchgegriffen? Die Polizei müsste das doch auch bemerken? Eine gute Frage, der wir nachgehen werden.

Zum Schluss lassen sich die Jugendlichen sogar mit uns fotografieren.

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Als wir uns verabschieden, wird Götz Müller von Tanja umarmt, als anerkannter Freund des Hauses. Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal!

Starke Kerls und Mädels

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 23. Februar 2009

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„Was bedeutet es, Feuerwehrmann in Kreuzberg zu sein?“ Das wollten wir wissen und besuchten die Feuerwache in der Wiener Straße. Schon die Fassade ist ungewöhnlich: sie wurde von Grafitti–Künstlern gestaltet. Seitdem gibt es „nur“ noch Schmierereien an den Fenstern. Sonst strahlt das Gebäude den Muff der 70er Jahre aus. Nicht mehr lange, denn es wird renoviert. Solange die Arbeiten andauern, muss hier improvisiert werden. Der ehemalige Ankleideraum ist vorübergehend Büro, umziehen müssen sich die Männer und Frauen in der Garage.

Der Chef vom Dienst, Herr Giehler, der uns durch das Haus führt, erzählt uns von den hohen körperlichen Anforderungen des Berufes. Jeder Feuerwehrmann muss mindestens 5 Klimmzüge schaffen, ohne zu schnaufen natürlich, und ausdauernd laufen können. Deshalb ist einer der wichtigsten und best ausgestatteten Räume der Fitnessraum. Die Gewichte, die hier herumliegen, fangen bei zehn Kilo an. Wir lassen sie vorsichtshalber liegen. Nur Eva Majewski stemmt eines mit der Kraft ihrer Jugend.

Um die tausend Einsätze haben die 64 Feuerwehleute monatlich zu bewältigen. Überwiegend Nothilfe. Aber in letzter Zeit haben die Brände zugenommen. Vor allem Autobrände. Dieses Kapitel werden wir in Zukunft noch näher beleuchten. Eigentlich müsste die Wache mit 65 Leuten besetzt sein. Einer weniger hört sich nicht dramatisch an. Nur sind bei den 64 anderen auch die Praktikanten mitgezählt, die nicht voll arbeiten. Und die Kreuzberger Feuerwache hat eines der schwierigsten Reviere von Berlin zu betreuen. Berlin bezahlt seine Feuerwehrleute noch schlechter als seine Lehrer.Kein Wunder, dass mancher bei den lukrativen Angeboten aus Hamburg schwach wird.

Müssen wir eine dramatische Abwanderung von Feuerwehrleuten aus Kreuzberg befürchten? Nein, denn es will zwar niemand nach Kreuzberg versetzt werden, aber wer erst mal da ist, will in der Regel nicht wieder weg. Das hängt mit dem guten Betriebsklima zusammen, das sich die Männer und Frauen selbst geschaffen haben. Fehlt nur noch die gute Bezahlung. Da müssen wir dem Senat mal auf die Füße treten.

Beim Abschied ist klar: es gibt schon bald ein Wiedersehen. Wie das aussehen wird, ist eine Überraschung!

Freiheit der Andersdenkenden oder stille Messe?

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 20. Februar 2009

Eine namhafte sozialistische Tageszeitung berichtet den neuesten Fall von Freiheit der Andersdenkenden. Am vergangenen Dienstag noch hatte Bezirksvorsitzende Halina Wawzyniak sich kampfesmutig für den Erhalt der Wagenburg „Laster und Hänger“ eingesetzt. Diese sei „ein besonders gutes Beispiel, wie ein alternatives Wohnprojekt sich in den Bezirk integriert und zum Ruf Friedrichshain-Kreuzbergs als kreatives Zentrum Berlins beiträgt.“

Das exakte Gegenteil verlangte einen Tag später unisono mit den anderen Fraktionen die BVV-Fraktion der Linken: Die Wagenburg soll geräumt werden, eine Sportstätte soll dort errichtet werden. ND schreibt:

Im Stadtplanungsausschuss am Mittwochabend stimmten die Fraktionsmitglieder nach Angaben von Besuchern geschlossen für den Antrag – mit der Ergänzung, die BVV möge prüfen, ob der Platz ans Gleisdreieck in Kreuzberg ziehen könne. »Es gibt einen Konflikt zwischen Fraktion und Partei«, sagte die Bezirksvorsitzende Halina Wawzyniak.

Wagenburgbewohner hatten berichtet, ein Vertreter der Linkspartei habe ihnen hoch und heilig versichert, der Antrag auf Räumung der Wagenburg sei „nur ein Versehen“.

Innerhalb von wenigen Tagen – drei völlig unterschiedliche Darstellungen zum selben Problem aus einer einzigen Partei! Was ist die Ursache dafür? Schussligkeit, absichtliche Irreführung der Wagenburg-Bewohner, interne Revierkämpfe zwischen Fraktion und Vorstand?

Man fragt sich: Reden Bezirksvorsitzende und BVV-Fraktion der Linken noch miteinander – oder feiern sie stille Messe?

Das Neue Deutschland kommentiert wörtlich:

„Im LINKEN-Bezirksverband Friedrichshain-Kreuzberg hängt der Haussegen schief. Die Leidtragenden sind die Bewohner der Wagenburg »Laster und Hänger« an der Revaler / Ecke Modersohnstraße in Friedrichshain.“

Ach Kindlein, seid doch lieb, redet wieder miteinander, später könnt ihr dann auch mal versuchen, gemeinsam Politik zu machen. Beitrag von Johannes Hampel

Ein Besuch im Künstlerhaus Bethanien und in der Thomas-Gemeinde

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 17. Februar 2009

Das Künstlerhaus Bethanien gehört zu den Legenden von Berlin, von denen man auch hinter der Mauer gehört hat.
Entsprechend gespannt sind wir bei der zweiten Wahlkreisbegehung, es näher kennenzulernen. Das Gebäude des ehemaligen Diakonissen-Krankenhauses beherrscht die Westseite des Mariannenplatzes, dessen Grünflächen so wie der das Haus umgebende Park von dem berühmten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné gestaltet wurde.
Lenné würde sich heute allerdings im Grabe umdrehen, sähe er, in welchem Ausmaß seine Anlage der Verwahrlosung überlassen wurde.

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Vor dem Haus werden wir von Herrn Tannert, dem Projektleiter des Künstlerhauses Bethanien begrüßt. Er lädt uns ein, erst einmal einen Rundgang durch die Außenanlagen zu machen, um uns einen Eindruck von der Situation zu verschaffen. Der ist allerdings verheerend. Das ehemalige Schwesternwohnheim wurde bereits 1971 von Hausbesetzern in Beschlag genommen. Es soll heute ein „Jugend- und Kulturzentrum“ beherbergen, allerdings weist von außen nichts darauf hin. Es sieht eher nach „Ruinen schaffen ohne Waffen“ aus, dekoriert mit Müll und Schrott.

Geht man auf die Website der Besetzer, erfährt man, dass derzeit 40 Menschen hier wohnen sollen, die sich hehren Zielen verpflichtet sehen. Unter anderem wollen sie das Gebäude sanieren. Irgendetwas muss dazwischen gekommen sein. Von Sanierung ist nicht mal ansatzweise etwas zu sehen.
Neben dem besetzten Haus befindet sich eine Art Wagenburg aus bewohnten Schrottvehikeln und alten Bauwagen, hochtrabend „Kreuzdorf“ genannt. Ein Ausläufer dieser Wagenburg befindet sich auf der anderen Straßenseite, schon auf dem Gebiet von Mitte. Wir befinden uns im Bereich des ehemaligen Todesstreifens. Vor kurzem mussten die Bewohner dieser Siedlung den Abriss eines Bretterzaunes hinnehmen, denn der Bezirk will einen Teil der Lennéschen Anlage entlang der ehemaligen Krankenhausmauer rekonstruieren. Ein Eckstück der Backsteinmauer wurde zur Zierde wieder errichtet, aber umgehend mit Graffiti verschmiert. „Nie wieder Mauer“ lesen wir und begreifen, dass die Besetzer das Monopol auf Errichtung von Abgrenzungen haben wollen.
Herr Tannert erzählt uns beim Weitergehen, dass die zweiten Hausbesetzer diesmal zwei Etagen des Südflügels des Hauptgebäudes vereinnahmten, ihr Vorgehen damit begründeten, das Künstlerhaus Bethanien müsse ein öffentlicher Ort bleiben.
Aber genau das ist er immer gewesen. Alles, was die Besetzer forderten, Kinderbetreuung, Cafe, öffentliche Veranstaltungen, Künstlerateliers, hat es vor der Besetzung bereits gegeben. Seit drei Jahren bleiben die Besetzer ihr Konzept, von dem immer die Rede war, schuldig. Was sich seit der Besetzung sichtbar verändert hat, ist die Verwahrlosung der Umgebung des Gebäudes. Die Besetzer leisten keinerlei Beitrag zum Unterhalt des Hauses. Die Kosten der Besetzung wurden auf die Institutionen umgelegt, die das Künstlerhaus ausmachen. Die Miete für das Künstlerhaus sollte verdoppelt werden.

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Das hat dazu geführt, dass die Künstler ausziehen werden. Sie haben Ateliers bei dem Sohn des bekannten Sammlers Berggruen gefunden, ein Kunstmäzen wie sein Vater. Den Namen „Künstlerhaus Bethanien“ nehmen sie mit. Sie hinterlassen eine riesige Lücke, von der im Augenblick niemand weiß, ob und wie sie gefüllt werden kann.

Die BVV wird ihren Beschluss, aus Bethanien ein „offenes, soziales, kulturelles, künstlerisches und politisches Zentrum zu machen“, ohne die Künstler kaum erfüllen können. Die Besetzer werden am Ende möglicherweise verhindert haben, was sie bei der Besetzung anzustreben vorgaben. Auf ihrer Homepage sind alle zur Mitarbeit eingeladen, die „unsere politischen Ziele“ teilen. Per Definition wird damit der Mehrheit der Bevölkerung die Mitsprache verweigert, obwohl die Besetzer vorgeben, im Namen der „Bevölkerung“ zu handeln.
Als wir durch das Hausgehen und einen Blick in Ateliers, Musikschule, Druckwerkstatt, Cafe werfen, kommen wir auch an eine Tür zum Südflügel, die als Fluchttür offen sein muss. Dahinter liegt das Reich der Besetzer. Alle Wände des Treppenflurs sind von oben bis unten beschmiert. Es riecht nach Vernachlässigung. Wenn Hausbesitzer die peniblen Auflagen des Denkmalsschutzes nicht einhalten, drohen hohe Strafen. Hier wird ein denkmalsgeschütztes Gebäude dem Verfall preisgegeben, ohne dass das Bezirksamt Handlungsbedarf sieht.

Herr Tannert hatte uns erzählt, dass die Besetzer von Christian Ströbele vor Gericht vertreten werden. Ob Herr Ströbele wohl schon die Inschrift im Hausflur der Besetzer gesehen hat, die fordert: „Ströbele raus aus Deutschland“? Hättest du dich doch für Afrika entschieden, lieber Christian, die Afrikaner wären sicher viel dankbarer für dein Engagement gewesen.

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Wir verabschieden uns von Herrn Tannert mit dem Gefühl, noch viel über das Gesehene nachdenken zu müssen.

Dann ein paar Schritte weiter in der Thomaskirche das Kontrast-Programm. Der zweitgrößte Sakralbau Berlins ist in alter Schönheit wiedererstanden. Pfarrer Christian Müller erzählt uns die schwierige Geschichte der einst 170000 Mitglieder zählenden Gemeinde, deren Kirche im Krieg teilzerstört und die vom Mauerbau zerrissen wurde. Mehrere Jahre stand die Kirche leer. Heute hat sie eine neue Orgel, von deren Qualität wir uns bei einem kleinen Konzert überzeugen konnten, und eine kleine, aber sehr lebendige Gemeinde.

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Die Tür steht jederzeit offen. Hinter dem Chorraum, in der ehemaligen Taufkapelle befindet sich ein kleines Café, wo Obdachlose und Einsame Zuflucht, Wärme und Gesellschaft finden. Hier ist der offene Raum und die tätige Sorge um die Bedürfnisse der Mitmenschen, die in Bethanien propagiert, in der Thomas-Kirche dank Pfarrer Müller und seinen Helfern mit Leben erfüllt werden.

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