Waehltverablog


Vera in der Presse

11. September 2009. Von der Vorstellung des zweiten Plakates berichtet die WELT heute:

Lengsfeld griff ihren Widersacher im Bundestagswahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg, den Grünen-Abgeordneten Christian Ströbele, scharf an. „Das eigentlich Skandalplakat ist das von Herrn Ströbele.“

Sie warf Ströbele vor, sich mit einem Schal mit dem Bild des kubanischen Politikers und Guerilla-Anführers Che Guevara zu zeigen. „Guevara ließ laut seinem eigenen Tagebuch KZs für Schwule errichten und hunderte Menschen hinrichten.“

4. September 2009. Die Morgenpost widmet Vera Lengsfeld einen Artikel.  Zitat: „Mein Ziel ist, dass Politik wieder zur Kunst des Möglichen wird, statt mit falschen Versprechungen unrealistische Erwartungen zu schüren, wie es zu Zeiten der Großen Koalition für meinen Geschmack zu häufig geschehen ist.“

31. August 2009. Ihr Weg der Befreiung. Unter dieses Motto könnte man den neuesten SPIEGEL-Artikel über Vera Lengsfeld setzen. „Sie hat als Politikerin einiges vorzuweisen […], aber erst jetzt hat sie ihren großen Durchbruch“, findet das gedruckte Magazin in der aktuellen Ausgabe Nr. 36. Es widmet Vera Lengsfeld die ganze Seite 69. Der SPIEGEL sieht Vera Lengsfeld auf der Siegerinnenstraße:  „Den Wettbewerb um den meistbeachteten Wahlkampfauftritt hat Lengsfeld mit weitem Abstand gewonnen.“

24. August 2009. Einen ausführlichen Artikel über die politischen Positionen der CDU-Bundestagskandidatin Vera Lengsfeld – etwa zum Thema Afghanistan-Einsatz und Grundeinkommen – bringt der STERN in seiner aktuellen Online-Ausgabe. Zitat:

(…) Vera Lengsfeld macht, was sie richtig findet. Sie hält wenig von einer „einheitlichen Kommunikation“ der Partei. Soll heißen: Ich bin doch kein Abnick-Apparat der Führungsriege. (…)

21. August 2009. Ausführlich gibt die Berliner tageszeitung – taz – die Stellungnahme von Vera Lengsfeld zur Wirtschaftskrise wider. Zitat aus dem taz-Artikel „Steinbrück findet Krise kleingeredet„:

Auch nach Ansicht der CDU-Politikerin Vera Lengsfeld wird die wirtschaftliche Lage allgemein zu positiv gesehen. Sie äußerte sich sogar kritisch zur Politik der Regierung, an der ihre Partei beteiligt ist: „Ob die ‚Rettungsschirme‘ für marode Banken und Pleiteunternehmen etwas anderes bewirkt haben, als den Offenbarungseid hinauszuzögern, muss sich noch erweisen“, erklärte die Berliner Bundestagskandidatin. Die Schulden seien in astronomische Höhen gestiegen. „Am Zahltag, wenn die Bad-Bank-Verbindlichkeiten fällig werden, wird der Steuerzahler zur Kasse gebeten. Alle diese ‚Rettungsmaßnahmen‘ haben die Ursache der Krise nicht beseitigt, sondern Pleite-Banker vor den Folgen ihrer Fehler bewahrt. So werden weitere Krisen vorprogrammiert.“

16. August 2009. „Mehr Ernsthaftigkeit bitte!“ Der vielfach wiederholten Aufforderung Angela Merkels, Vera Lengsfelds und dieses Blogs, man möge sich bitte wieder den ernsthaften politischen Themen zuwenden und das Wir-haben-mehr-zu-bieten-Plakat doch bitte endlich tiefer hängen, schließt sich auch der DER SPIEGEL in seiner morgen erscheinenden, uns vorab zugespielten Ausgabe an. Sehr gut! Das deutsche Nachrichtenmagazin beklagt, die Politik werde immer mehr als Schaupiel wahrgenommen (S. 124-126). Wir von waehltvera.de haben dies ebenfalls beklagt.  Denn nur das Plakat hat unseren echten politischen Themen auch ein bisschen zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft. Leider fällt uns DER SPIEGEL in den Rücken, indem er das Vera-Lengsfeld-Plakat auf S. 126 noch einmal groß und breit abdruckt, statt ernsthaft unser politisches Programm zu prüfen oder Vera Lengsfeld ausführlich zu würdigen. Schade, SPIEGEL! Spiegel, bist du etwa auch nur ein Teil des „Schauspiels Politik“?

16. August 2009. Gibt es ein West-Ost-Gefälle der Lebenslust? Die Russen sind noch besser drauf als die Polen. Überall kennt man Vera Lengsfeld jetzt, spricht über ihre politischen Ziele, ihre politische Biographie, ihr Geschick, mit Überraschungen Interesse für Politik im allgemeien und die Bundestagswahl im besonderen zu erwecken.  Auch in Russland. Interessant ist, dass die Kommentare bei woman.ru ausschließlich positiv sind, im Sinne von „jetzt hat Weiblichkeit in Europa endlich wieder eine Chance“. Wir fanden in der Online-Zeitung Rosbalt auch neben einer Würdigung Vera Lengsfelds eine knappe Biographie der Bundeskanzlerin Merkel in russischer Sprache. So steigert das Lengsfeld-Plakat neben dem Interesse an Politik auch das Wissen über die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Ein weiterer erwünschter Effekt! Aber lest selbst:

Как ранее сообщалось, федеральный канцлер Германии с 2005 года, первая в истории женщина на этом посту. Ранее возглавляла фракцию Христианско-демократического союза (ХДС) и Христианско-социального союза (ХСС) в Бундестаге (2002–2005), с 1998 года является председателем ХДС. В правительстве Гельмута Коля была министром по делам женщин и молодежи (1991–1994) и министром по делам окружающей среды, охраны природы и безопасности ядерных реакторов (1994–1998). В 1990 году занимала пост заместителя официального представителя правительства ГДР во главе с Лотаром де Мезьером. Физик по образованию, занималась научной работой (1978–1990), в 1986 году получила докторскую степень.

15. August 2009. Die Polen sind lockerer drauf. Unter all den zahlreichen Umfragen zum Skandalplakat mit Angela Merkel und Vera Lengsfeld ragt die Umfrage des polnischen Dziennik heraus. Nur 25 % der Abstimmenden waren ob des aufwühlenden Plakats entsetzt oder empört, alle anderen fanden die Idee entweder sehr gut (44%), „damit der Frauenanteil in der Politik steigt“, oder sprachen ihr zumindest einen Sinn für Humor nicht ab (31%). Aber lest selbst, was unsere lebensfrohen Nachbarn über Vera Lengsfeld sagen:

Co myślisz o pomyśle Lengsfeld wykorzystania biustu w kampanii?
44 % Świetny pomysł! Czas, by kobiety przestały udawać mężczyzn w polityce!
31 % Mam mieszane uczucia ale nie mogę odmówić Niemce skuteczności i poczucia humoru
25 % Szokujący. To handlowanie swoim ciałem niedopuszczalne w polityce

14. August 2009. In etwa 500 Politikblogs wird unser Plakat weiterhin weltweit in zahlreichen Sprachen diskutiert. Nur zwei davon seien heute in unserer äußerst ausschnitthaften Presseschau vermerkt:

Das wichtigste Politik-Blog der USA mit über 100.000 Besuchern täglich, die Huffington Post, liefert ein Musterbeispiel angelsächsischer Fairneß  (… statt Gerechtigkeit).  Huffington Post liefert am 13. August 2009 eine abgewogene Darstellung sowohl der Befürworter als auch der Gegner unseres Plakats. Der deutsche Wahlkampf sei dröge und langweilig und gewinne durch das Lengsfeld-Plakat etwas an Würze. Aber lest selbst:

BERLIN — Debate is raging in Germany over whether a campaign poster using a now infamous photograph of Chancellor Angela Merkel in a deep-cut evening gown is cleverly ironic or downright tacky.

However you see it, the poster is adding some spice to what is shaping up to be an otherwise dull campaign leading up to Sept. 27 German parliamentary elections.

The poster shows a picture of Christian Democrat candidate Vera Lengsfeld, 57, in a low-cut evening gown alongside a well-known 2008 photo of Merkel, the party leader, taken at her appearance at the gala opening of Oslo’s opera house.

„We have more to offer,“ reads the slogan under the revealing photos of the two women’s chests – a twist on the Christian Democrats official slogan, „We have the power.“

In dem Blog Fembio, das sich mit Fauenbiographieforschung befasst, stellt Luise F. Pusch, Verfasserin des berühmten Buches „Das Deutsche als Männersprache“, versonnen- wohltuende Überlegungen zu Merkel und Lengsfeld an. Sie wählt den Titel: „Pretty impressive“. Zitat Luise F. Pusch:

Ich sah mir das Plakat an und musste lächeln. Zunächst ging ich davon aus, dass die Aktion mit Einverständnis der Kanzlerin geschehen sei und dachte: “Schlau von ihr, nach der gemeinen Kritik jetzt fröhlich noch eins draufzugeben.” Später las ich, dass es “eine Überraschung” für sie sein solle.

Wie dem auch sei – ich freue mich, dass die CDU auch mal was für Lesben und Frauen jenseits der 50 tut. Lengsfeld ist 57, die Kanzlerin 55 – die meisten Männer interessieren sich nicht für Dekolletés dieses Alters, Lesben hingegen schon.

12. August 2009.- Leider ist es nicht möglich, das vielfältige Medienecho in den deutschsprachigen Ländern auch nur annähernd vollständig einzufangen. Staatliche und private Fernseh- und Rundfunkanstalten der gesamten Republik haben über den unschuldigen Wählerkontaktanbahnungsversuch Vera Lengsfelds berichtet und diskutiert. Hier verweisen wir schlicht auf die üblichen Suchmaschinen. Die wichtigen Zeitungen der Schweiz berichten heute ebenfalls über Vera Lengsfeld. Besser noch: Andere Länder und andere Kontinente nehmen endlich Kenntnis davon, dass in Deutschland eine Bundestagswahl bevorsteht. Dies ist ein weiteres, höchst erwünschtes  Ergebnis des Wahlkampfes von Vera Lengsfeld. Dabei wird die erstaunliche Engherzigkeit eines Teils der Kommentare zu dem offenherzigen Plakat beklagt. Beispiele? Hier kommen sie:

Vaya desgracia, pensé que los berlineses eran más tolerantes. Mis padres no nacieron aquí y ellos han comprendido el doble sentido del eslogan. (Mundo en rtv.es)

Afgelopen weekend heeft de CDU er 750 affiches geplakt waarop de kwaliteiten van de landelijke lijsttrekker Angela Merkel en de lokale nummer 1 breed worden uitgemeten. Zonder overleg met Merkel heeft Lengsfeld een zwaarbediscussieerde foto van de Kanzlerin met decolleté in de opera van Oslo gebruikt. (Erik de Graaf, niederländischer Historiker. Wat denn?  …  Jetzt stürzen sich schon die Historiker auf die Sache …?)

Aus dem Mutterland der Demokratie erschallt Folgendes:

Αφού γράφτηκαν διάφορα ανέκδοτα στα περιοδικά και τις εφημερίδες και ειπώθηκαν πολύ περισσότερα σε μπυραρίες και μπαρ, κόντευε να ξεχαστεί η ιστορία, όταν προ ημερών κυκλοφόρησε η υποψήφια βουλευτής του Βερολίνου Vera Lengsfeld, ενόψει των βουλευτικών εκλογών του επόμενου Σεπτεμβρίου, μία προεκλογική αφίσα, στην οποία προσφέρεται η εικόνα του βαθύ ντεκολτέ επί δύο: «Έχουμε περισσότερα να προσφέρουμε» (Wir haben mehr zu bieten!), υπόσχεται η αφίσα και η κ. Λένγκσφελτ ποζάρει με ίδια τουαλέτα «δίπλα» στην Μέρκελ.

Aber auch jenseits des Rheins hat man das Erdbeben vernommen:

Cette affiche, c’est celle de la candidate CDU (le parti d’Angela Merkel) et ancienne dissidente est-allemande Vera Lengsfeld, 57 ans, candidate à Berlin pour le scrutin du 27 septembre. Sur la photo, elle aussi offre un décolleté non moins généreux que celui de la chancelière, rehaussé d’un rang de perles vertes, quand celles d’“Angie“ sont nacrées. (France info)

Ein Student der katholischen Universität Lima schreibt:

Sie hat es mit ihrer Kampagne sogar um den halben Globus geschafft. In Perú hört und sieht man nicht viel von Deutschland, heute war die einzige Meldung in der Tageszeitung ihre Plakataktion.

Aber auch in Großbritannien wird dieses Blog von Sprachkundigen gelesen, übersetzt und kommentiert. So schreibt etwa Iain Dale:

The CDU reaction has either been relaxed or delighted. There are constituency parties who have placed orders for the poster. There is no sign of protest within the party however much journalists have tried to find it… It’s astonishing how prudish left wing men still are. Hey boys, relax! Where has your sense of sexual liberation disappeared to? Or is your outrage rather manufactured? I tend to the latter point of view.

It’s a fair point.

Berlin, 11. August 2009.–  Soll man eigens aus anderen Bundesländern nach Friedrichshain-Kreuzberg oder Prenzlauer Berg/Ost fahren, um die Wahlplakate „Wir haben mehr zu bieten“ anzuschauen? Kann man machen. Aber: Es geht auch billiger. Denn der Berliner Tagesspiegel bringt das Plakat als Aufmacher auf Seite 1 seiner heutigen gedruckten Auflage. Ferner bespricht er das Plakat auf Seite 4.  Ebenso die handliche gedruckte Ausgabe von WELT KOMPAKT am heutigen Tage: Großes Bild auf S. 1 und S. 4, ausführlicher Bericht ebenfalls auf Seite 4. Nico Fried widmet dem Plakat auf Seite 8 der heutigen Süddeutschen Zeitung eine hochblickende Stilkritik. Jede Google-Suche ergibt eine Fülle an sonstigen Belegen für das hohe Maß an Aufmerksamkeit, das Vera Lengsfeld und die CDU Friedrichshain-Kreuzberg mit diesem Plakat erringen konnten.

Sie sind hier gerade auf dem Pressespiegel der CDU-Bundestagskandidatin Vera Lengsfeld.

„Wenn das Volk sich weigert zu herrschen“. Unter diesem Titel untersucht Vera Lengsfeld in der August-Ausgabe des Cicero das „Gespenst der Nichtwähler“. Auszug:

[…] Die ohnehin extrem niedrige Bereitschaft, sich in Parteien zu engagieren – sie liegt gegenwärtig bei vier Prozent der Bevölkerung –, ist bei jungen Menschen noch viel geringer. Das wäre kein Problem, solange sich die Parteien auf ihre verfassungsrechtliche Rolle beschränken würden, Instrumente der politischen Willensbildung zu sein. Sie erheben aber einen umfassenden Machtanspruch, der in keinem Verhältnis zu ihrem geringen Organisationsgrad steht.

Dieses Missverhältnis von schmaler sozialer Basis und Machtanspruch ist die eigentliche Ursache der grassierenden Politikverdrossenheit. Sie verstärkt sich durch das Wissen, dass es keine Alternative zum Parteienmodell gibt. […]

Das Magazin Cicero zählt Vera Lengsfeld zu den „wichtigsten Ostdeutschen“ und widmet ihr in der Ausgabe von August 2009 ein Interview. Auszug:

2. Was muss passieren, damit die Einheit auch in den Köpfen ankommt?
Sich offensiver mit den Argumenten der Vereinigungsgegner auseinandersetzen. Die Westdeutschen sollten sich öfter mal klarmachen, dass sie nicht nur die Zahlmeister sind, sondern dass sie die Ostdeutschen auch fordern können. Den Ostdeutschen täte ein bisschen mehr Dankbarkeit für die großzügige Hilfe, die den neuen Ländern seit fast 20 Jahren gewährt wird, gut.

3. Was ist an der Einheit gelungen, worüber ärgern Sie sich?
Die neuen Länder sind förmlich aus Ruinen auferstanden. Es ist, als habe man ein Schatzkästlein geöffnet, das vierzig Jahre ungeliebt, verdreckt und verstaubt in der Ecke stand und nun im alten Glanz erstrahlt. Oder mehr. Wer zum Beispiel nach Meißen kommt, erfährt, dass die Stadt in einem so gutem Zustand ist wie seit 500 Jahren nicht. In dieser Beziehung ist der Aufbau Ost mehr als gelungen. Misslungen ist bislang, eine selbsttragende wirtschaftliche Grundlage für die neuen Länder zu entwickeln. Störend ist auch die kleinliche Nörgelei über die alltäglichen Probleme nach der Vereinigung, obwohl sie klein sind im Vergleich zu den Problemen, die Deutschland Ost und West vor zwanzig Jahren hatten.

Der Berliner Kurier berichtet am 23.07.2009 mit dem Stoßseufzer „Unfassbar!“ über das behördliche Verbot von Lichterketten, mit denen Bürger in Berlin die iranische Demokratiebewegung unterstützen. Auszug:

[…] Solche Gängeleien gab es nicht mal, als 1989 DDR-Bürgerrechtler mit Kerzen vor Ostberliner Kirchen protestierten – wie Vera Lengsfeld. „Kerzen wegen öffentlicher Gefährdung zu verbieten ist echt kleinlich“, sagt sie. „Bei anderen Demos gehen Schaufenster zu Bruch. Die Veranstalter bekommen trotzdem ihre Genehmigungen.“

Die Süddeutsche Zeitung berichtet am 16.07.2009:

Bei den Dreharbeiten für die Verfilmung des Theaterstücks „Staats-Sicherheiten“ sind am Mittwoch in einem Berliner Filmstudio Kopien von Stasi-Akten entdeckt worden. Es handle sich um einen ganzen Stapel Dokumente, sagte der Sprecher der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS), Ronald Lässig. Sie sollen von einer Requisitenfirma angeliefert worden sein und enthalten Lässig zufolge unter anderem „diverse Operativ-Vorgänge der Stasi, geheime Verschlusssachen und IM-Berichte“. […] Die CDU-Politikerin und frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld bezeichnete den Vorgang als „Skandal“. Das Auftauchen einer „kaum geschwärzten Akte“ eines Darstellers in einem solchen Theaterstück könne sie „nicht für Zufall halten“. ddp, dpa

Zum selben Thema berichtet auch die taz am 16.07.2009:

[…] Die Stasiunterlagenbehörde sucht nach einer Erklärung. Man habe „unverzüglich mit dem Studio vereinbart, dass kein Zugriff mehr erfolgen kann“, sagt ein Sprecher. „Derzeit wird der gesamte Sachverhalt gemeinsam geprüft.“ Mehr scheint vorerst nicht möglich. Vera Lengsfeld, die frühere DDR-Bürgerrechtlerin hingegen, bezeichnet den Vorgang als „Skandal“ und wirft der BStu vor, dass die Birthler-Behörde keine rechte Kontrolle darüber habe, was aus ihren Archiven nach außen dringt. Das Auftauchen von Rölligs Akte könne sie „nicht für Zufall halten“. […]

Die Zeitung eigentümlich frei schreibt am 16.07.2009:

Der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, hat die internationale Wirtschaftskrise mit dem Ende der DDR verglichen. Dies meldet heute die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“. Für viele Westdeutsche handle es sich um eine Krise im System, viele Ostdeutsche empfänden die Finanzkrise dagegen als Krise des Systems, so de Maizière. „Wir haben das Gefühl, das fühlt sich ganz ähnlich an wie das, was wir schon einmal erlebt haben.“

De Maizières CDU-Parteifreundin, die ehemalige Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld, fühlt dasselbe. Sie publiziert täglich auf der „Achse des Guten“ ein Doppeltagebuch 1989/2009. Die Fieberkurve steigt. Am 7. Oktober 1989 feierte die sozialistische Nomenklatura den 40. Jahrestag der DDR – den letzten Geburtstag der altsozialistischen Republik. Am 9. November öffnete sich die Mauer. Am 27. September 2009 ist Bundestagswahl, das vielleicht letzte Hochamt der neosozialistischen Bundesrepublik, wie wir sie kennen. Danach folgt denkbar der Offenbarungseid.

Erich Honecker flog ins Exil nach Chile, Erich Mielke wurde nach seiner Abschiedsrede in der Volkskammer – „Ich liebe – ich liebe doch alle – alle Menschen – na ich liebe doch – ich setzte mich doch dafür ein“ – erst in Hohenschönhausen und dann in Moabit eingewiesen, de Maizière und Lengsfeld in selbige zur Abwicklung gewählt. […] Vera Lengsfeld wird womöglich dann wieder als Bundestagsabgeordnete von den Abschiedsreden berichten.

Eugen von Arb berichtet am 02. 07.2009 in der Zeitung kultur.russland über die Lesung Vera Lengsfelds in St. Petersburg. Auszug:

[…] Viele Details, die einen heute schmunzeln lassen, gehörten damals einfach zum Alltag – und zwar überall “im Osten”. Dass die meisten Russinnen und Russen im Publikum wussten, wovon Lengsfeld sprach, war sofort zu spüren. Dementsprechend gross war ihre Sympathie für diese Deutsche, die ihre Vergangenheit und ihre Probleme versteht – eine rege Diskussion begann. […]

Am 24.06.2009 stellt Johannes Seibel in der Tagespost schwarz-grüne Überlegungen an. Der Titel: „Verlorene Jugend der Konservativen„. Er rühmt dabei die CDU-Kandidatin Vera Lengsfeld mit folgenden Worten:

Politik ist einerseits die Kunst des ausgleichenden Managements von Interessen, der Machtphysik, von Kompromissen und von Mehrheitsbeschaffung, sie wird aber andererseits von Menschen aus Fleisch und Blut und Seele betrieben, die diese Seiten ihrer politischen Existenz nie ganz ausschalten können im Geschäft der Politik. Weshalb ein Letztes nicht vergessen werden sollte beim Nachdenken über Schwarz-Grün. Aktive der Bürgerrechtsbewegung der DDR von Reiner Eppelmann über Arnold Vaatz und Günter Nooke bis zu Marianne Birthler sind nach der Wende sowohl bei der Union als auch bei den Grünen angekommen, und – eine ihrer besten Vertreterinnen, Vera Lengsfeld, hat bei beiden Parteien nach 1989/90 Politik gemacht.

Am 08.06.2009 berichtet die Welt über eine Freiheitstagung im Hambacher Schloss, an der auch Vera Lengsfeld, die Berliner CDU-Bundestagskandidatin im Wahlkreis 084, teilnahm:

[…] Vera Lengsfeld analysierte scharf die Immunisierungsstrategie der Linken, der es gelungen sei, Kritik am Unrechtsstaat DDR gleich als Geringschätzung der Lebensleistungen der Bürger in der DDR zu interpretieren. Der moralische Bankrott des sozialistischen Regimes würde so vernebelt, ebenso wie der ökonomische Bankrott schon lange vor 1989 nur noch mithilfe von Westkrediten habe verschleppt werden können. Lengsfeld kam nicht umhin, „ihre Kanzlerin“ dahingehend zu kritisieren, dass Angela Merkels Versuch, die Soziale Marktwirtschaft als „Dritten Weg“ zwischen Sozialismus und Kapitalismus zu verorten, ebenso „fatal“ sei wie der nicht ganz falsche Eindruck, die Regierung tue heute die Arbeit der Linken. […]

In der Freien Welt erscheint am 7. Juni 2009 unter dem Titel „Freiheit und Fairness“ ein Interview mit Vera Lengsfeld. Zitat:

„Die vorbereitende Rolle der Bürgerbewegung in den 80er Jahren für den Zusammenbruch des Kommunistischen Blocks ist bis heute weitgehend unbekannt und unerforscht. Deshalb gibt es natürlich auch keine adäquate Würdigung der Bürgerrechtler. Es war eine ganz neuartige Bewegung, ohne Führer, ohne Struktur, ohne Befehlsketten. Das machte ihren Erfolg aus, aber auch leicht, sie zu übergehen.“

Am 09.05.2009 bespricht Vera Lengsfeld in der WELT ein Buch von Joachim Jauer über den Beitrag der Christen zur Einigung Europas. Auszüge:

[…] Jauer macht aber auch klar, wie lange die wahre Bedeutung dessen, was sich im Frühjahr und Sommer in Osteuropa abspielte, von den westlichen Politikern unterschätzt wurde. […]

Auch der zweite entscheidende Schritt, den Ungarn am 10. September 1989 in Richtung auf ein freies Europa tat, wurde von der Politik kaum wahrgenommen: Als es die Grenze ganz öffnete, um Tausende von DDR-Flüchtlingen nach Österreich zu lassen, war Bundeskanzler Kohl das auf dem Parteitag der CDU nur einen Satz wert. Danach wandte er sich wieder seinen innenpolitischen Problemen zu.

Erst als der ungarische Außenminister Gyula Horn die längst vollzogene Grenzöffnung mit seinem österreichischen Amtskollegen für die Weltpresse nachstellte, wachte die Politik auf.  Von da an kam sie für mehrere Monate nicht mehr zur Ruhe. Die Dynamik der Ereignisse wurde von den Menschen bestimmt, die sich aufmachten, ein jahrzehntelanges Joch abzuschütteln. Die Aktionen im Herbst 1989, die schließlich zum Fall der Berliner Mauer und zum Zusammenbruch des Kommunismus führten, waren zugleich ein radikaler Bruch mit der Kultur der Gewalt, die das unselige 20. Jahrhundert geprägt hat. Dass der Kommunismus, der durch Gewalt und Tod zur Macht kam und diese Macht mit Gewalt und millionenfachen Tod verteidigte, fast gewaltlos in die Knie gezwungen wurde, ist das bleibende Vermächtnis der friedlichen Revolution von 1989, die uns Joachim Jauer in seinem Buch zwanzig Jahre später noch einmal hautnah miterleben lässt.

Joachim Jauer: Urbi et Gorbi. Christen als Wegbereiter der Wende. Herder, Freiburg i. Br. 344 S., 19,95 Euro.

Am 08.05.2009 berichtet Neues Deutschland unter dem Titel Direkte Demokratie pushen über die Initiative Mehr Demokratie e.V. zur Einführung von Volksentscheiden auf Bundesebene. Auszug:

[…] Im Hinblick auf die Bundestagswahl im September hat die Kampagne eine Website eingerichtet, die über die Haltung der Direktkandidaten zum bundesweiten Volksentscheid informiert. Auf einem Flugblatt, das dieser Tage in Berlin verteilt wird, haben die Aktivisten die Stimmen aus Friedrichshain-Kreuzberg abgedruckt: Zu den Befürwortern gehören wenig überraschend der Grüne Hans-Christian Ströbele und die linke Halina Wawzyniak. Doch auch Vera Lengsfeld von der CDU wünscht sich Plebiszite, obwohl sich ihre Partei auf Bundesebene stets dagegen sperrt […]

Reinhard Mohr berichtet in Spiegel online am 07.05.2009 unter dem Titel Zurück zum Zauber des Wahnsinns unter anderem:

[…] Dass die Revolution vom Herbst 1989 gerade „kein Fall fürs Museum“ sei, betonte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und forderte die Zuhörer, darunter viele ehemalige Bürgerrechtler wie Roland Jahn, Vera Lengsfeld und Werner Schulz, dazu auf, sich „an die glücklichen Momente von 1989 zu erinnern“. Denn dies alles sei auch eine „Hommage an die Menschen, die für die Freiheit gekämpft haben – und an ihren Mut“. […]

Am 03.03.2009 bringt die taz unter dem Titel CDU-Revolte in Ströbele-Country einen Artikel von Anja Maier über Vera Lengsfeld. Auszug:

[…] Vera Lengsfeld weiß das natürlich, aber sie hält das gut aus. Sie ist Druck gewöhnt, auch weil sie Widerstandsgeist und Selbstvertrauen mitbringt. Die Tochter eines Stasi-Oberstleutnants und einer Lehrerin ist ein Kind der jungen DDR. Auf alten Fotos sieht man ein blondes Mädchen, ein schmales Lächeln. Aus dem festen Glauben, das Richtige zu tun, sei ihr der Mut zum Widerspruch erwachsen, sagt sie. „Meine Eltern haben wirklich, wirklich an diese DDR geglaubt, und das haben sie mir vermittelt. Da gab es nichts Doppelbödiges, nichts Verstecktes, da waren sie ganz klar. Und ich habe wahrscheinlich immer gewollt, in dieser Klarheit zu leben.“

In der Klarheit leben. Ein schönes Ziel, aber ausgerechnet in der DDR, dem Land, in dem Anpassung ein wichtiges Talent darstellte? Vera Lengsfeld hat nicht wie die meisten Ostdeutschen alles in sich reingefressen. Sie war mutig, klug und störrisch. Weil sie wegen ihrer Eltern nicht – wie so viele andere seit 1976 – ausreisen wollte, sagte sie sich: „Wenn ich diesen Verhältnissen also nicht entkommen kann, wirke ich zumindest auf sie ein.“ […]

Das Blog http://www.wählt-vera.de ist das Wahlblog von Vera Lengsfeld. Unter dem Motto Wählt Vera Lengsfeld trägt dieses Blog https://waehltvera.wordpress.com Gedanken, Erfahrungen und Argumente zur Bundestagswahl 2009 zusammen. Ziel: Vera Lengsfeld soll als Kandidatin der CDU im Bundestagswahlkreis 084 am 27. September 2009 das Direktmandat für den Bundestag erringen. Der Wahlkreis 084 umfasst den gesamten Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und den Stimmbezirk Prenzlauer Berg-Ost.

6 Antworten to 'Vera in der Presse'

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  1. […] VW Polo leisten. Macht Geld frei? Wie wirkt sich der lange Bezug von Hartz IV auf die Psyche aus? Vera Lengsfeld schreibt in ihrem Buch Neustart: “Es ist richtig, dass Geld frei und unabhängig macht, aber […]

  2. Wähler Ullrich F. said,

    Für Interessierte , die mehr über die WAHRE Vera Lengsfeld lesen wollen: [Rest zensiert. Es folgen Links auf einige agitatorische Presseartikel einer deutschen Tageszeitung mit unwahren Behauptungen. Die Presseartikel sind für Interessenten jederzeit auffindbar. Der Leserkommentar bietet ansonsten keinerlei eigenständigen Beitrag, deshalb werden die Links hier auch nicht veröffentlicht. Die Redaktion]

  3. Wähler Ullrich F. said,

    Da bin ich doch nun erstaunt, wie eine Möchtegern-MdB auf einen Bericht in einer bekannten deutschen Tageszeitung reagiert. Da wird mein Link auf einen Presseartikel in der ….. zensiert, weil er möglicherweise Frau vera L. nicht in den Kram passt. Komisch, positive Artikel aus der gleichen Zeitung vom 16.07.09 werden hier im Blog von ihr selbst gelistet.

    Liebe Frau Lengsfeld, zensieren Sie doch auch gleich das gemeinsame Morgenmagazin von ARD/ZDF, den die haben mich heute früh erst auf den …-Artikel aufmerksam gemacht !

    • waehltvera said,

      Lieber Herr Fritzsche, Vera Lengsfeld hat mit diesem Eingriff nichts zu tun. Wir in der Redaktion haben die Links aus eigenem Ermessen nicht reingesetzt, weil wir der in verschiedenen Blättern ausgebreiteten Kampagne gegen unsere Kandidatin hier kein zusätzliches Forum bieten wollten. Das bloße Angeben von Internet-Links ist für uns kein vollwertiger Beitrag, sondern Eigenwerbung eines Journalisten – oder auch reine Negativpropaganda gegen unsere Kandidatin. Wir bitten um Verständnis. Beste Grüße für Sie und Ihre bekannte deutsche Tageszeitung, die wir weiterhin gerne lesen und zitieren werden. Das Team

  4. Wähler Ullrich F. said,

    Ich habe schon meine Probleme, wenn ich hier mit einem namenslosen Team kommuniziere, die Angaben (Nachname) aus meiner emailadresse verwenden und veröffentlichen, obwohl sie ankündigen das diese nicht veröffentlich werden ! In diesem Zusammenhang sei festgestellt, daß dieser Blog einer Bewerberin für das gesetzgebende Organ Bundestag durch ein fehlendes Impressum ggf. gegen die bundesdeutsche Gesetzgebung verstösst.

    • waehltvera said,

      Für die versehentliche Nennung Ihres Namens möchten wir uns entschuldigen. Wir klären die Sache mit dem Impressum. Danke für den Hinweis.


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