Waehltverablog


Körting zeigt Hintern statt Gesicht

Posted in Allgemein von waehltvera - 30. April 2009

Um die Arroganz der Macht und Gewalt gehet es auch im ungemütlich aufgeheizten Vor-Mai-Berlin. Ein Politiker der Linken hat eine Demonstration angemeldet, von der alle eine Randale erwarten. Statt ihren Genossen zurückzupfeifen, jammert die Linke im Abgeordnetenhaus, dass die Anmeldung ohne Rücksprache erfolgt sei und lässt ihn gewähren. Kein Aufschrei der Anständigen über diese Verlogenheit. Der Innensenator lässt sich bei einem „Solidaritätsbesuch“ bei Gastwirten im von den Linksradikalen terrorisiert , als er in der Ferne Jugendliche, die er für Autonome hält, sofort von seinen Leibwächtern in die Sicherheit seines Gepanzerten Fahrzeugs bringen. Statt Gesicht zu zeigen, wie er vorn den Bürgern immer wieder fordert, dreht er der Gefahr den Hintern zu. So viel zur Zivilcourage unseres obersten Polizeichefs, der ab heute Abend erwartet, dass die jungen Männer und Frauen von der Polizei nicht nur ihren ihren Kopf hinhalten, sondern auch ihre körperliche Unversehrtheit riskieren.
Ähnlich peinlich wie die Feigheit unserer Politiker ist nur die Anbetung der Macht durch manche Mainstream-Journalisten. Der Tagesspiegel lieferte auch heute ein Beispiel dafür.
„Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um“ , diese Liedzeile von Wolf Biermann, die in den dunklen Zeiten der DDR dazu ermuntern sollte, vorenthaltene Rechte wahrzunehmen, kam mir beim Lesen des Tendenzstückes von Herrn Hasselmann in den Sinn. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Autonome befinden auf einer „Pressekonferenz“ wer in Kreuzberg eine unerwünschte Person ist. Ihre Botschaft wird brav in allen hauptstädischen Zeitungen verbreitet. Ohne Kommentar. Wenn sich aber ein Abgeordneter einer demokratischen Partei diesem autonomen Verdikt nicht beugen will und selbstverständlich davon ausgeht, dass die demokratischen Rechte auch in Kreuzberg für alle gelten, wird er im Tagesspiegel umgehend als „rechter Hardliner“ denunziert. Der Verfasser ist sich auch nicht zu schade, die Vorhaben von Kurt Wansner in Anführungsstriche zu setzten und damit den Eindruck zu erzeugen, es gäbe linksextremistische Gewalt nur in der Phantasie des CDU-Abgeordneten. Wenn jetzt Kurt Wansner von einem grünen Politiker der Märtyrertod prophezeit wird, ihm vorgehalten wird, er solle das Kreuzberger Myfest meiden, um sich nicht in Gefahr zu begeben, dann ist das mehr als eine Kapitulation vor den linken Terroristen. Es ist der vorauseilende Gehorsam gegenüber nackter Gewalt. Jahrzehntelang hieß es, wer sich der Mauer nähert, ist selbst schuld, wenn er erschossen wird. Bis massenhafte Nichtachtung dieser Gefahr die Mauer zum Einsturz brachte. Von daher wären Kurt Wansner viele Mitstreiter zu wünschen, sonst sieht es düster aus für Kreuzberg und für die

Keine Macht den Autonomen! Kreuzberg bleibt demokratisch

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 29. April 2009

In Berlin wirft der Erste Mai seine Schatten voraus. Gestern haben die Autonomen ihre „traditionelle“ Pressekonferenz gegeben. Das Unheimlichste an diesem Vorgang ist, dass ihnen von den Medien diese Plattform gegeben wird und das die Statements der Gewaltbereiten eins zu eins wiedergegeben werden, ohne jeglichen Kommentar. Kein Aufstand der Anständigen, obwohl in Der Stadt immer häufiger terrorisiert wird. Aber es trifft ja „nur“ Banken und so genannte „Reiche“. Also irgendwie die Richtigen, scheint die schweigende Mehrheit zu glauben, ohne die Parallelen erkennen zu wollen. Wenn es am Ersten Mai Krawalle geben sollte, so sei allein die Polizei schuld. „Die Bullen sollen sonst wo bleiben“ befindet ein Autonomer. Der Journalist vom Tagespiegel schreibt brav mit und lässt das eins zu eins drucken. Auch die Anwesenheit von Polizeipräsident Glietsch sei eine Provokation. Er solle sich nicht blicken lassen. Last not least, dass die CDU sich beim vom Bezirk unterstützen Myfest mit einem Stand präsentieren will, sei eine „reine Provokation“ „Die CDU weiß, dass sie in Kreuzberg unerwünscht ist“ Für die Sicherheit des CDU-Standes könne man nicht garantieren. Mal sehen, ob es eine Solidarität der Demokraten gegen diese Anmaßung gibt. Wenn die NPD nur die Hälfte dieser Sprüche geklopft hätte, wäre heute ein Aufschrei durch die Medien gegangen. Bettlaken und die Lichterketten wären zum Einsatz gekommen. Wenn Linksradikale Menschen zu „unerwünschten Personen“ erklären und ihnen öffentlich Gewalt androhen, bleibt eine Reaktion aus.
Andere sind dagegen sehr erwünscht bei den Autonomen. „Wir laden die Gäste aus Griechenland herzlich ein, zu uns zu kommen, nach dem Spiel“ Gemeint sind die griechischen Hooligans, die in der 02-World das Europapokalspiel zwischen Athen und Piräus ansehen wollen. Die beiden Fangemeinden gelten als extrem verfeindet und haben sich schon häufig Straßenschlachten geliefert. Jeder kann wissen, wie gespannt das Verhältnis zwischen Griechen und Türken ist. Man kann die autonome Einladung von daher als Aufforderung an die griechischen Hooligans interpretieren, türkische Geschäfte zu verwüsten und türkische Jugendliche zu jagen. Das kann ein Autonomer tun, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Am Ende wird wieder die Polizei schuld sein, deren „heillose Überforderung“ die Autonomen schon mal hämisch vorausgesagt haben. Wir dürfen uns auf die anschließende Berichterstattung freuen.

Runter mit der Steuer für Gastwirte!

Posted in Allgemein von waehltvera - 28. April 2009

Nach Pro Reli kommt jetzt Pro 7%, hoffentlich mit mehr Erfolg! Die Gastwirte unseres Landes machen sich dafür stark, dass bei uns eine EU-Richtlinie umgesetzt wird, die einen einheitlichen Steuersatz für Gastwirte fordert. Anders als z. B. beim Antidiskriminierungsgesetz sperrt sich die Regierung, obwohl die Wettbewerbsnachteile für die deutschen Gastronomen evident sind. Deutschland ist nicht nur von Niedrigsteuerländern umzingelt, was sich schmerzhaft auf die Betriebe in Grenznähe auswirkt, sondern leistet sich ein chaotisches durcheinander bei der Mehrwertsteuer, das ebenso kontraproduktiv wie ungerecht ist. Wenn man sich eine Salami- Baguette beim Bäcker kauft, werden 7% Mehrwertsteuer fällig. Wird ein ähnliches Salamibaguette in der Kneipe zum Bier serviert, verlangt der Fiskus 19% Mehrwertsteuer, obwohl der Gastwirt höhere Kosten hat, als der Bäcker.
Hundefutter wird bei den tierliebenden Deutschen nur mit 7% Mehrwertsteuer belastet, damit es Bello und Mieze nie an Leckerli mangele. Beim Schulessen dagegen kennt das Finanzamt dagegen keine Gnade: 19% verdient es am Essen unserer Kinder und das soll so bleiben.
Diese absurden Widersprüche im Mehrwertsteuesystem gehören abgeschafft! Deshalb unterstütze ich die Initiative der Gastwirte! 7% für alle !!

Neuer Name, neues Glück?

Posted in Allgemein von waehltvera - 20. April 2009

Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall will sich Normalität nicht einstellen. Pfarrer Christian Führer, der als verantwortlicher Organisator der Leipziger Montagsgebete unschätzbare Verdienste erworben hat, kann offensichtlich ohne Publicity nicht mehr leben. Deshalb muss er Montagsgebete gegen Hartz IV organisieren, oder immer mal wieder am vereinten Deutschland herummäckeln. Jetzt will er einen neuen Namen für das Land. BRD soll es nicht mehr heißen, denn die ist 1989 ebenso untergegangen, wie die DDR. Deutschland aber auch nicht, das klingt angeblich zu nationalistisch. Also wie? Ja! Vereinigte Deutsche Demokratische Republik! Diese Bezeichnung käme dem gegenwärtigen Zustand am nächsten. Er macht klar, dass nicht der Westen den Osten übernommen hat, wie von der Linken mit großem propagandistischem Gedöns behauptet wird, sondern der Osten sich erfolgreich im Westen breit macht. Suchen die Grauen nicht händeringend nach einem Bundespräsidenten-Kandidaten? Christian Führer, übernehmen Sie! Spätestens im zweiten Wahlgang sind Ihnen die Stimmen der Linken sicher!

Links, linker, SPD ade!

Posted in Allgemein von waehltvera - 20. April 2009

Am Wochenende hat die SPD ein Wahlprogramm beschlossen, das sie auch ohne Reichensteuer, wie sie Björn Böhning und die SPD-Linke wollten,nach der Bundestagswahl mit der Linken kompatibel macht. Alle Versicherungen, mit der Linken keine Regierung zu bilden, sich auch nicht in einer Minderheitsregierung tolerieren zu lassen, sind unglaubwürdig. Mit der FDP wären die Wahlziele der SPD, die ein Steuererhöhungs-, und Umverteilungsprogramm sind, ohne die geringste innovative Id ee, nicht durchzusetzen, auch nicht teilweise. Dagegen wären sie mit einer Rot-Rot-Grünen Koalition leicht zu realisieren. Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die SPD, die immerhin unter Bundeskanzler Schröder eine Agenda 2010 durchgesetzt hat, die Deutschland eine mindestens zeitweilige Entlastung brachte, die dafür gesorgt hat, dass unser Land in der jetzigen Krise vergleichsweise gut dasteht, sich von einer Reform-, zu einer reinen Umverteilungspartei gewandelt hat. Der Partei fällt nichts mehr ein, außer die Leistungsträger unseres Landes bedenkenlos immer mehr zu belasten. „Das ist zumutbar und wird diese Republik nicht aus den Angeln heben“, kommentiert Finanzminister Steinbrück diese Abzocke. Schließlich sei die „soziale Balance“ in Gefahr. Das ist wohl wahr, aber anders, als Steinbrück es meint. Die Gefahr ist, dass immer weniger Leistungsträger eine immer teurer werdende Transfer-, und Umverteilungspolitik bezahlen müssen. Was in Zeiten des Aufschwungs und des Wirtschaftswachstums gerade noch möglich war, wird in Zeiten der Rezession kaum zu schultern sein. Die Grundrechenarten lassen sich auf die Dauer eben nicht außer Kraft setzen . Diese einfache Weisheit haben die Kommunisten nie begriffen und ihre Länder deshalb ruiniert. Satt daraus zu lernen, scheint die Linke in unserem Land wild entschlossen zu sein, diesen Fehler zu wiederholen, statt die Lehren der Geschichte zu beherzigen.

Gysi und der Unrechtsstaat

Posted in 1 von waehltvera - 19. April 2009

Die Frage, ob die untergegangene DDR ein Unrechtsstaat war, wird weiter heftig diskutiert. Im „ Kurier am Sonntag“ hat sich der notorische Gregor Gysi zu Wort gemeldet. „Die DDR war zwar eine Diktatur ohne demokratische Kontrolle und kein Rechtsstaat. Es gab in ihr auch Unrecht., sie war aber kein Unrechtsstaat.“, so lautet die verquaste Formel, mit der Gysi das Publikum irreführen möchte. Unter Berufung auf den Altbischof Albrecht Schönherr, begründet Gysi seine Behauptung damit, dass die DDR niemals einen Krieg angezettelt oder Massenmorde begangen habe. Als Satellitenstaat der UdSSR wäre sie dazu auch nicht in der Lage gewesen. Sie besaß nicht die Souveränität, einen Krieg anfangen zu können. Als Mitglied des Warschauer Paktes war sie aber jederzeit bereit und in der Lage, sich an einem Krieg zu beteiligen, auch an einem Vernichtungskrieg gegen die Westliche Welt. Die Armee der DDR hat Soldaten jahrzehntelang dazu erzogen, den Klassenfeind zu hassen und zu vernichten, wenn es möglich sein sollte. Das es nicht zum Krieg kam, lag nicht an der außerordentlichen Friedensliebe der Kommunisten, sondern an der besonderen Situation, die in der zweiten Hälfte des blutigsten Jahrhunderts der Menschheitsgeschichte, die einen Dritten Weltkrieg verhindert hat. Das die Nationale Volksarmee 1968 in der Tschechoslowakei in letzter Sekunde bei der Niederschlagung des Prager Frühlings nicht im vollen Umfang zum Einsatz kam, ist wiederum nicht der DDR-Führung zu verdanken, die ihre Truppen bereits an der tschechischen Grenze in Stellung gebracht hatte, sondern der Überlegung,
dass es keine so gute Idee wäre, deutsche Soldaten gegen Tschechen und Slowaken kämpfen zu lassen. Ein Nachrichtenbataillon hatte schon die Grenze überschritten. Was die Massenmorde betrifft, hat es sie in der DDR zwar tatsächlich nicht gegeben. Aber sie war Teil des Sowjetischen Blocks. Die Herrschenden in der DDR hatten sich die Sowjetunion zum Vorbild genommen und verkündeten von Anfang bis Ende, dass sie einen Staat nach sowjetischem Vorbild errichten wollten. Die Mehrzahl der führenden Parteimitglieder kam aus dem sowjetischen Exil, in dem sie den massenhaften Mord an Kommunisten miterlebt und mitverschwiegen hat. Das Sowjetregime war verantwortlich am größten Massenmord an Kommunisten, der im letzten Jahrhundert verübt worden ist. Neben den Kommunisten traf es aber auch Bauern, von denen geschätzte 10 Millionen allein in der Ukraine systematisch verhungert wurden, polnische Offiziere, die nach dem Hitler-Stalin-Pakt im Zuge des Einmarsches der Roten Armee in Ostpolen hingerichtet wurden. Die Liste ließe sich verlängern. Wenn es an etwas nicht gemangelt hat, in der Geschichte des Kommunistischen Weltsystems, als dessen Teil die DDR-Führung sich ausdrücklich verstand, dann waren es politische Massenmorde. Insofern ist die DDR mitverantwortlich für die Massenmorde, die im Namen des Kommunismus begangen wurden. Insofern laufen Gysis Ausführungen auf eine Verharmlosung der Kommunistischen Verbrechen hinaus.

Die vergifteten Ostereier der SPD

Posted in 1 von waehltvera - 13. April 2009

Während in diesen schönsten Ostertagen seit Langem, man im Garten den Planzen beim Wachsen zuschauen konnte, wächst in der Politik die Angst vor den Wahlen. Die SPD gönnt sich keine Osterpause.
Kanzlerkandidat Steinmeier fordert ein „Krisentreffen der Koalition. Dort will er aber nur besprechen, was ohnehin auf der Tagesordnung des Kabinetts steht.
Finanzminister Steinbrück will nicht nur eine, sondern viele Banken stützen. Sie sollen ihre Risikopapiere in eine Bad Bank auslagern, wo dann der Steuerzahler für sie zur Kasse gebeten wird. Es wird Zeit, dass Steuergeldverschwendung genauso bestraft wird, wie Steuerhinterziehung. Man braucht dabei nicht die Unschuldsvermutung außer Kraft setzten.
Mit ihren Ankündigungen liefern unsere Spitzenpolitiker derzeit genügend
Verdachtsmomente.
Um Symbolpolitik geht es auch SPD-Parteichef Müntefering. Die Umfragewerte für seine Partei werden immer schlechter. Er glaubt mit populistischen Forderungen, die Flucht nach vorn antreten zu müssen. Der Staat müsse beim Autobauer Opel einsteigen, fordert Münte.
Außerdem wäre es Zeit für eine Verfassung. Die Ostdeutschen hätten das Gefühl, ihnen sei das Grundgesetz übergestülpt worden. Das, findet der SPD-Chef, dessen Partei es mit verhindert hat, dass während des Vereinigungsprozesses eine Verfassungsdiskussion in Gang kam, nicht länger hinnehmbar. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt? In die neue Verfassung könnte man doch gleich die Möglichkeit von Enteignungen, Staatsbeteiligungen und die neuerdings von Politikern immer wieder geforderte Beweislastumkehr hineinschreiben.

Gründonnerstag

Posted in 1 von waehltvera - 9. April 2009

Als letzter Tag der ursprünglichen Fastenzeit fand am Gründonnerstag die erst Mitte des letzten Jahrhunderts gestrichene Rekonziliation der öffentlichen Büßer statt. Es wird aber wohl zu Unrecht vermutet, dass der Name vom dabei stattfindenden lauten Weinen(ahd.grinen), abgeleitet wird.
Eine weitere Vermutung ist, dass der Name auf einen Brauch aus dem 14. Jahrhundert zurück geht, an fünften Tag der Karwoche grüne Triebe von Nesseln und anderen Kräutern zu essen, im Glauben, dies hätte eine Heilwirkung für den Rest des Jahres.
Die Christen gedenken des letzten Abendmahls Jesu mit den zwölf Aposteln , der Fußwaschung und der Segnung des Öls.
Der heutige Gründonnerstag erinnerte eher an die Auferstehung, als an die Passion. Ein strahlend schöner Tag. Die von Japan geschenkten Kirschbäume auf dem ehemaligen Todesstreifen haben einen rosa Schleier über die Hinterlassenschaften der deutschen Teilungsgeschichte gebreitet. Unter der Blütenpracht treffen sich Familien aus dem Wedding mit Familien aus Pankow. Der Gedanke, dass einer von ihnen die Mauer wiederhaben möchte, ist absurd.

Musik statt Gewalt

Posted in Friedrichshain-Kreuzberg von waehltvera - 6. April 2009

Israelisches Jugendorchester in Friedrichshain- Kreuzberg- Glänzender Abschluss im Umspannwerk

Musik verbindet- unter diesem Motto stand der Besuch von jungen Musikern des Musikkonservatoriums von Kiryat-Yam, der israelischen Partnergemeinde des Bezirks.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie wahr dieses Motto ist, hätte ihn dieses Konzert erbracht. Im wunderbar restaurierten Umspannwerk waren die Zuhörer spätestens bei „In the Mood“ von J.Garland von den jungen Virtuosen der Big Band, die den ersten Teil des Abends bestritt, hingerissen. Nach fünf Titeln gab es einen kleinen Umbau auf der Bühne. Die Musiker zogen ihre roten Westen aus, schwarze Sakkos an und spielten als Symphonisches Bläserorchester weiter. Das Finale der Dritten Symphonie von Gustav Mahler ließ das Publikum dahinschmelzen. Beachtliche Sololeistungen in anderen Stücken rissen es immer wieder zu Beifallsstürmen hin.
Sogar Bürgermeister Schulz von den Grünen, dessen Parteifreunde nicht alle israelfreundlich zu nennen sind, wünschte sich am Ende des Konzertes sichtbar bewegt, dass dieser Besuch der Anfang einer intensiveren Beziehung zwischen Kiryat-Yam und Friedrichshain-Kreuzberg sein möge. Da kann man ihm nur zustimmen.

Hoffnung statt Resignation – Ein Besuch bei der „Arche“

Posted in 1 von waehltvera - 3. April 2009

Vera Lengsfeld, die bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 als Direktkandidatin in Friedrichshain-Kreuzberg und Prenzlauer Berg Ost antritt, berichtet:

Wußten Sie, dass 39% aller Kinder in Berlin Hartz IV- Empfänger sind? Wussten sie, dass 55% aller Familien mit mehr als zwei Kindern von Hartz IV- Leistungen leben?
Daß 80% der alleinerziehenden Mütter Transferleistungen beziehen? Das ist die Statistik. Was sich dahinter verbirgt, kann man in den Häusern der „Arche“ sehen.
Die „Arche“ ist ein christliches Kinder- und Jugendwerk. Gegründet wurde es von Pastor Bernd Siggelkow, dessen Berufung es ist, in Not lebenden Kindern beizustehen, ihnen eine warme Mahlzeit, Geborgenheit und, was mehr ist, einen Chance zu bieten, aus der Hoffnungslosigkeit zu entkommen.
Armut in unserem reichen Land, wo die Armutsgrenze auf 60% des Durchschnittseinkommens festgelegt ist, wo mancher Transferleistungsempfänger über mehr Einkommen verfügt, als ein Arbeiter im Niedriglohnbereich? Arm mit einem Plasmafernseher, wie ihn sich mancher Mittelstandshaushalt nicht leistet?
Wenn man die Kinder beobachtet, die sich nach der Schule im Arche-Haus in Berlin-Friedrichshain treffen, wird sehr schnell klar, dass Armut heute nicht mehr materielle Not bedeutet, obwohl diese Kinder häufig auch an materiellem Mangel leiden. Armut in unserer Wohlstandsgesellschaft bedeutet Mangel aus Verwahrlosung. Wir haben ein akutes Wohlstandsverwahrlosungsproblem. Diese Kinder leiden unter einem chronischen Mangel an Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe. Sie wachsen zum Teil bei Müttern auf, die schon im Teenager-Alter Kinder bekamen und unfähig sind, ihren Sprösslingen die Liebe zu geben, die sie selbst nie empfangen haben. Diese Kinder gehen morgens in die Schule, ohne ihre Eltern, die sich nicht aus dem Bett bewegen, gesehen zu haben, oft ohne Frühstück. Sie kommen nachmittags in eine verwahrloste Wohnung mit laufendem Fernseher zurück, wo sie die wechselnden Partner ihrer Mütter vorfinden, zu denen sie zu gern „Papa“ sagen würden, selbst wenn dieser Mann sie schlägt. Die Bildungsferne dieser Kinder ist beinahe unvorstellbar. Sie kennen nur ihren eigenen Kiez. Die Friedrichstraße, den Zoo, den Tierpark, den Fernsehturm, das Brandenburger Tor kennen sie nur vom Hörensagen oder vom Bildschirm. Bevor sie zur Arche kamen, waren sie kaum mit Büchern in Berührung gekommen. Sie haben keine Vorstellung von der Welt. Wolfgang Büscher, der Pressesprecher der „Arche“ erzählt, dass ein Junge, der mit einem Bus fuhr, schon nach zwanzig Minuten fragte, ob man jetzt schon in Holland sei.
Das Schlimmste ist, dass diesen Kindern niemand ihren Wert vermittelt hat. Sie konnten kein Selbstbewußtsein entwickeln und sind von daher zutiefst verunsichert. Was immer man ihren Eltern zum Vorwurf machen kann, die Kinder trifft keine Schuld. Sie sind ihrem Schicksal hilf-, und hoffnungslos ausgeliefert. Es sei denn, sie haben die Gelegenheit, in die „Arche“ zu kommen. Hier werden sie nicht nur mit Essen versorgt und haben die Gelegenheit, ihre Nachmittage sinnvoll zu verbringen. Sie erhalten Hilfe bei den Hausarbeiten und Rat in allen Lebenslagen. Pastor Siggelkow lässt seine Bürotür immer offen, damit alle zu ihm kommen können. Nicht nur er, alle seine Mitarbeiter sind oft über ihre eigentliche Arbeitszeit hinaus für die Kinder und ihre Probleme da. Deutschlands vergessene Kinder, wie ein Buch von Siggelkow und Büscher heißt, erfahren hier, dass sie ein Wert an sich sind und geliebt werden.
Dank der unermüdlichen und geschickten Öffentlichkeitsarbeit von Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher mangelt es der „Arche“ nicht an Unterstützern. Sie hängt nicht am Staatstropf. Die Unterstützung der Politik hält sich in Grenzen, geht oft nicht über Lippenbekenntnisse hinaus. Einer Partei, die sich lautstark ihr angebliches Engagement für die Schwachen unserer Gesellschaft zugute hält und die sich jetzt gerade „Linke“ nennt, ist die Tätigkeit von Pastor Siggelkow regelrecht ein Dorn im Auge. Nach dem Besuch von Linksparteipolitikern in der „Arche“ gab es eine regelrechte Dreckskampagne gegen Siggelkow. Ein Boulevard-Blatt stellet die süffisante Frage: „Pastor Siggelkow zu nah an den Kindern?“ Siggelkow reagierte umgehend mit einem Anruf bei Linke- Politikerin Petra Pau und drohte mit einer Anzeige, wenn die Kampagne nicht sofort beendet werden würde. Mit Erfolg. Pau entschuldigte sich sogar für ihre Partei. Aber der Schaden war groß. Zu viele hatten den Artikel gelesen und hatten nun Angst, dass die „Arche“ geschlossen werden könnte. Wolfgang Büscher kommentierte den Vorgang: „Nach diesem Erlebnis wurde mir zum ersten mal klar, was die Methoden der SED waren und heute noch sind.“ Indessen wächst die „Arche“.
Immer mehr Häuser werden eröffnet. So segensreich diese Einrichtung ist, sie kann den Kindern die Familie nicht ersetzten. Aber das ist es, was die Kinder vor allen anderen Dingen wollen: Eltern, die sich um sie kümmern, die sie lieben, die ihnen Geborgenheit geben. Eine Politik, die das übersieht macht sich mitschuldig. Wir brauchen eine Familienpolitik, die diesen Namen wirklich verdient. Die Kinder brauchen die Unterstüzung der ganzen Gesellschaft, nicht, weil sie hilfsbedürftig sind, sondern weil die Gesellschaft nicht auf sie verzichten kann.

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